Energie – Armut oder Reichtum

Teil 3




Lösungsvorschläge zum Systemwechsel




In den vorhergehenden Teilen wurden die die Eigenschaften unbegrenzten Wachstums und ihre Folgen besprochen, es wurden für ein Produkt Richtlinien erarbeitet, die bei einem Systemwechsel von einer bedarfsweckenden zur einer bedarfsdeckenden Volkswirtschaft notwendig sind. Mit anderen Worten deutlich ausgedrückt: die Abschaffung des Kapitalismus zu einer bedarfsgerechten Volkswirtschaft erfordert auch Produkte, die den Bedarf der Verbraucher über einen langen Zeitraum decken.


Bisher war die einzige Regelungsmöglichkeit eines Produktes der Preis, der sich angeblich nach Angebot und Nachfrage richtet. Das glauben heute auch noch Oberstudienräte, die Werner Höfers „Frühschoppen“ nachtrauern, die „Welt“ oder FAZ abonniert haben und davon überzeugt sind, dass Kinder aus finanzschwachen Familien nichts am Gymnasium verloren haben. Es gibt sie noch die die alten Leute, die bis heute glauben, dass sie die BRD (West) nach dem „. Weltkrieg wieder aufgebaut haben. Sie verschweigen dabei, dass sie es und ihre Eltern waren, die die Schuld am Wahlsieg des Nationalsozialismus und dem 2. Weltkrieg mit seinen unvermeidlichen Folgen für die eigene Bevölkerung tragen. Von den Folgen und dem Leid anderer Völker ganz zu schweigen. Diese Generation, die ihre Erfolgserzählungen so lange ihren Blagen predigten, bis diese selbst daran glaubten, hat ein gewaltiges Maß dazu beigetragen , dass diese Gesellschaft nur auf Konsum getrimmt wurde, ja es geradezu eine patriotische Pflicht war ein Haus zu bauen, damit die Konjunktur brummt. In Wirklichkeit war die treibende Kraft der Wunsch zuerst nach einem Auto, gefolgt von dem eigenen Häuschen im Grünen und dann gestattete man sich eine eigene Meinung. Allerdings war die eigene Meinung weniger geschätzt, getreu dem Motto: „Was nichts kostet, ist auch nichts wert.“ Ein ganz wesentlicher Gesichtspunkt zur marktüblichen Preisgestaltung.

Doch dadurch wurden die Märchen von der sozialen Marktwirtschaft, von dem Produktpreis, der allein von Angebot und Nachfrage gesteuert wird und der ewige Glaube an die Marktwirtschaft, die nur florierend und wachsend dem Bürger mehr Wohlstand bescheren würde, so lange erzählt, bis auch der größte Skeptiker sich dem fügte.


Der Produktpreis ist der Dreh- und Angelpunkt in einer Wirtschaft, die nicht auf Tauschgeschäften beruht. Also ein Merkmal einer Gesellschaft, welche nicht mehr die Selbstversorgung als „Lebensmittelpunkt“ betrachtet, sondern sehr vielfältige Waren aus verschiedenen Regionen bezieht. Deshalb beschäftigen sich seit Jahrzehnten Marketing- und Werbeabteilungen, komplette Unternehmensketten, die sich nur auf Werbung spezialisiert haben mit dem Herausfinden eines attraktiven Preises bei größtmöglichem Gewinn für den Verkäufer. Allein im Brennpunkt steht der Profit des Verkäufers, dem Kunden wird ein Nutzen bestensfalls versprochen, meist jedoch nur vorgegaukelt. Dazu bedienen die Fachleute sich einer Psychologie, die an die Vulgärpsychologie der „Scientology“ heranreicht und jene nicht umsonst bei FDP und Wirtschaftsunion so beliebt ist. Diese Strömung statt mit brutaler Gewalt mittels Gehirnwäsche den Bürger zum Kauf von Dingen zu bewegen, denen allen sieben Eigenschaften aus dem Teil 2 fast völlig fehlen, werden diese so beworbenen Produkte erst recht mit kurzer Lebensdauer, mangelnder Recyclingfähigkeit und hohem Primärrohstoffverbrauch hergestellt um am Ende dann einen Endpreis zu kalkulieren, der einerseits kurz davor ist, den Kunden zu erwürgen, andererseits noch auskömmlichen Profit garantiert.


Der schwedische Sparkassennobelpreis ging 2016 an einen amerkanischen Ökonomen, der statt purer Erpressung, das „nudging“ erfunden hatte. „Nudging“ übersetzt mit dem Verb „schubsen“ bezeichnet eine psychologische Strategie, welche ein bezeichnendes Menschenbild besitzt. Ausgehend von der berüchtigten Skinnerbox wird der Mensch von diesen Experten lediglich als eine Ratte angesehen, der seinen Trieben folgt. Nun, mag einem das Triebleben eines Fritz Gustl von Hayek, Milton Friedman & Sohn oder Margaret Thatcher völlig egal sein, mögen sie sich selbst nur als Ratten empfinden, aber einem Menschen zu unterstellen, dass er nur von Gier getrieben ist, zeugt entweder von einer verkümmerten Intelligenz oder von absoluter Menschenverachtung. Nach Meinung jener Wirtschaftsgläubigen ist den allein von ihrer Gier getriebenen Menschen psychologisch geschickt ein Weg zu weisen, der zur Befriedigung der niederen Triebe dieser Subjekte taugt. Schon merkwürdig, wie einige von sich selbst auf andere schließen, wo gerade die anthropologische Forschung herausgefunden hat, dass der Mensch an sich ein soziales Wesen ist, so scheint es doch wohl eher, dass die Anhänger des „nudging“ einen sozial schädlichen Einfluss auf die Gesellschaft besitzen und dringend therapeutischer Hilfe in einer stationären Einrichtung benötigen. Darum seien noch einmal die sieben Forderungen zu Stichpunkten zusammengefasst hier wiederholt. Ein Produkt muss folgende Eigenschaften aufweisen:


  • Rohstoffsparsamkeit bei der Herstellung,
  • zerlegbar und wiederverwertbar sein,
  • lange Lebensdauer besitzen und eine alternative Verwendung danach gestatten,
  • wenig Verpackungsmaterial erfordern,
  • einem Wiederverwertungssystem angehören,
  • einfache Reparaturen durch Fachleute überall ermöglichen,
  • Elektrogeräte zur Reparatur vollständig zerlegbar gestalten und bei Lebensende die Wiederverwertung der einzelnen Komponenten gestatten.


Im Mittelpunkt der Preisfindung steht nun der Nutzen für den Kunden und zugleich als angenehmer Nebeneffekt ein Nutzen für Umwelt und Gesellschaft. Der Preis für die Produktion und den Vertrieb eines solchen Produktes setzt sich aus den sieben Forderungen zusammen, bevor eine Bewertung des Verkaufserlöses vorgenommen wird.


Das klingt wie selbstverständlich nach „HO“ und „VEB“ und „LPG“, wobei die weitere wichtige Gesellschaftsform in der DDR, die PGH (Produktionsgenossenschaft des Handwerks), außer Acht gelassen wird. Doch gerade der Genossenschaftsgedanke ist eine gute Möglichkeit zu einer Preisfindung, weil alle Faktoren dadurch berücksichtigt werden und der Erlös auch wiederum unter Anteilseignern, die zugleich die Abnehmer darstellen, verhandelt werden kann.


So überzeugend, wie diese Lösung auch aussieht, kann sie in einer bedarfsdeckenden Volkswirtschaft noch nicht ausreichend sein. Viel wichtiger für die Preisgestaltung ist nämlich der Einfluss der sieben Forderungen. Ein Produkt, welches sehr viel Rohstoffe erfordert, muss im Hinblick auf die Sparsamkeit also einen höheren Preis besitzen, weil dadurch wiederum seitens des Rohstoffbetriebes nach anderen Möglichkeiten zur Streckung der Vorräte, alternativen Materialien oder Verfahren Ausschau gehalten werden muss. Am Ende steht dann ein verbessertes Produkt, welches den sieben Anforderungen entspricht. Diese Kosten für Forschung und Entwicklung bezahlen also die Konsumenten. Gleichzeitig kann aber durch eine deutlich längere Lebensdauer und daraus geringeren Entsorgungskosten der Preis wiederumg trotz „teurer“ Rohstoffe wieder günstiger gestaltet werden. Dadurch entsteht also eine völlig neue Produktentwicklung. Da die Produktionsbetriebe an ihrem Weiterbestehen interessiert sind, weil sie Arbeitskräfte beschäftigen, die zugleich Endkunden sind, entsteht so ein beständiger Produktentwicklungsbedarf zu mehr Rohstoffsparsamkeit und Umweltfreundlichkeit. Dieser Schub für Forschung und Entwicklung ist systemimmanent, bis die Umwelt- und Verbraucherbilanz ausgeglichen ist. In der betriebswirtschaftlichen Kalkulation wird es daher viel komplizierter, doch gleichzeitig entsteht dadurch ein Anschub zur Produktverbesserung, die nicht das Design, die Verpackung oder Werbungskünste im Blickfeld hat, sondern die phrasenhaft beschworene Nachhaltigkeit der nicht wiederverwertbaren Rohstoffe. Je stärker ein Produkt wieder verwertet werden kann, je leichter es sich reparieren lässt und am Ende noch anderweitig genutzt werden kann, desto günstiger gestaltet sich Preis und kann von jedermann verwendet werden.


So entsteht für jedes Produkt ein eigenes Profil, dass sich aus den sieben Anforderungen und den Herstellkosten und einem Gewinn besteht. Der so kalkulierte Preis ist damit transparent und berücksichtigt die Belange der Allgemeinheit.


Dieser Preisfindungsprozess ist naturgemäß schwierig, doch endlich ein sinnwolles Betätigungsfeld für Betriebswirte ihrer Rechenkünste daran auszuprobieren, als ständig danach zu schauen, wieviel Leute man noch auf die Straße setzen kann bei gleichzeitiger Erhöhung für die Prämien im Spitzenmanagement.


Zusammenfassend lässt sich dagen, dass die bedarfdeckende Volkswirtschaft den Menschen und seine Umwelt im Mittelpunkt sieht und durch eine Bewertung der Produktangebote nach ihren Eigenschaften und Auswirkungen auf die Umwelt dazu führen soll, dass jeder Konsument genau den Gegenstand sich leisten kann, den er wirklich braucht.


Was heißt das für die Landwirtschaft? Der Anbau von Pflanzen zur Treibstoffversorgung ist angesichts der klimatischen Probleme abzulehnen. Die Anbauflächen sind zu kostbar, als dass man sie dafür verbrauchen sollte. Vielmehr ist es notwendig, dass den Agrarierern genau dieses Saatgut zur Verfügung steht, welches die klimatischen Veränderungen aushält, am besten für die Bodenart geeignet ist und in geeignetem Fruchtwechsel die natürliche Regenerierung gestatt. Der Einsatz von Düngemitteln ist gezielt und nur auf das wirklich Notwendige zu beschränken. Der bei der Viehhaltung anfallende Mist kann in der Aufbereitungsanlage zu Düngemitteln und Methan umgewandelt werden. Das dabei entstehende Methan kann dann für chemische Prozesse weiterverwendet werden. Ein Geruchsbelästigung, wie sie gern von Eigenheimbesitzern vorgebracht wird, die in der heilen Bauernwelt ihre ökologische Gartenzwergidylle pflegen, kann bei entsprechender Luftreinigung auf ein Minimum gesenkt werden. Siehe Klärwerkstechnik. Landwirtschaftliche Solarparks scheinen zunächst den aufgestellten Anforderungen zu widersprechen. Doch an der Universität in Ede-Wageningen beschäftigt man sich derzeit mit Möglichkeiten Pflanzen anzubauen, die unter Solarfeldern gedeihen. In Österreich ist dies erfolgreich getestet worden. Die niederländische Variante unterscheidet sich dadurch, dass es sich um große Bogensegmente aus Solarpaneelen, die je nach Sonnenstand längs eines Feldes verschoben werden können. Das heißt, dass im Durchschnitt die Pflanzen eine bestimmte Menge an Lichtenergie bekommen, was für ihr Wachstum wichtig ist. Ferner ist bei Gewächshäusern der Einsatz von Solarpaneelen zu bedenken, weil durch die Umwandlung in elektrische Energie auch noch ein gewisser Betrag an Wärmenergie frei wird, der zur Erwärmung eines Gewächshauses beitragen kann. Die Kombination von Solarfläche und Wärmekollektor ist eine gute Möglichkeit. Es gibt also in dieser Hinsicht sehr viel freies Feld, das wissenschaftlich beackert werden kann. Dazu sind auch entsprechende finanzielle Mittel bereit zu stellen sind, statt Waffen zu kaufen und sie in Stellvertreterkriegen zur Schrott- und Leichenproduktion zu benutzen.


In den westeuropäischen Staaten, besonders in in der BRD ist ein neuer Kriegsschauplatz für den gesellschafftlichen Kastenkampf entstanden. Dieser Kriegsschauplatz heißt: Ernährung. Dazu ist ein kurzer Blick auf die Geschichte der bürgerlichen Klasse, die sich heute zu einer abgeschlossenen Kaste entwickelt, notwendig. Das Bürgertum braucht grundsätzlich die Abgrenzung und Unterdrückung missliebiger Bevölkerungsschichten. Weil die feudale Klasse nie völlig beseitigt wurde, leben die Kastenmitglieder beständig in der Gier, es nach oben zu schaffen und als Rahm auf der Molke zu schwimmen.


Gerade in evangelischen Kirchengemeinden ist der Gedanke der Diskriminierung von „sozial Schwachen“ ein Leitgedanke von Kirchenchorleitern und -mitgliedern, Kirchenvorständen, Hauskreisen und landeskirchlichen Gemeinschaften. Dort wird auf diese Klientel mit moralischer Verachtung und sittlicher Entrüstung geschaut. Da werden „entre nous“ Parolen laut, die die Frau oder Herr Pastor innerlich freudig bejahen würden, sich jedoch nie trauen sie öffentlich auszusprechen. Es wird von der Unfähigkeit Kinder zu erziehen, von mangelnder innerer Selbstdisziplin und Faulheit geredet. Man müsse diese Menschen „bessern“ und wenn sie sich nicht bessern lassen, gelten sie als hoffnungslose Fälle, die ein warmherziger Christ bestenfalls zu Weihnachten mit nützlichen Almosen bedenken solle. Da lässt sich dann auch der Leiter des Männerkreises herab einen Stapel warmer Unterwäsche für die Obdachlosen zu stiften, wobei bei dem Pressefoto auch darauf geachtet wird, dass die strahlende Geistlichkeit mit in das selbstgerechte Bild gerückt wird.


Selbstverständlich wird bei "solchen – na, Sie wissen schon" geraucht und gesoffen, da werden Koteletts und Steaks zentnerweise zu „Friten mit Mayo oder Ketchup“ in sich hineingestopft. Eine Diakonin verstieg sich sogar zu der Vorstellung, dass die Leute ihre Kleidung gar nicht pflegen würden. Statt ein Loch zu stopfen oder einen Knopf anzunähen würden die schönen Kleider einfach in die Mülltonne geschmissen. Selbstverständlich haben die Erzähler stets ein krasses Beispiel zur Hand, dass die Asozialität dieser Gesellschaftsschicht beweist. Als ich vor über 50 Jahren am Ende der Sechziger Jahre konfirmiert wurde, da gab es am Tag vor der Konfirmation die „Sitz- und Stellprobe“ in der Kirche. Da wurde geübt, wie man von seinem Sitz aufzustehen hat, zum Altar zu schreiten und niederzuknien um dann den Segen und den Konfirmationsspruch zu empfangen. So weit war es selbst für einen aufsässigen Konfirmanden noch nachvollziehbar. Doch, mein Erstaunen war sehr groß, als ich bemerkte, wie sich unsere Konfirmandengruppe fast verdoppelt hatte. Völlig fremde Jungen und Mädchen saßen nun mit uns in der vordersten Reihe. Der Grund lag in einer speziellen Anstalt. Da zum Kriegsende 1945 durch Vertreibung etliche Kinder ihre Eltern für immer verloren hatten, sah man für diese „Unbegleiteten“ ein Waisenhaus vor. In meiner Generation wurde diese Anstalt ein evangelisches Kinderheim. Es befand sich in unserer Kirchengemeinde. Diese Kirchengemeinde war eine Hochburg der CDU, wobei zu bemerken ist, dass der Anteil der Wählerstimmen für die NSDAP am Ende der Weimarer Republik rund 60% betragen hatte. Diese schöne Zeit war vorbei und man gab sich statt nationalsozialistisch „christlich-konservativ“ und trat der CDU bei. So brauchte man sich geistig kaum neu zu orientieren, man musste halt nur auf ein christliches Gebaren achten. Natürlich waren die Kinder dieser Bürger eben auch die Konfirmanden der Gemeinde. Aus christlicher Barmherzigkeit vermied die geistliche Leitung den Kontakt mit diesen nun nicht so vorzeigbaren Heimkindern um die echten Konfirmanden nicht mit historischen oder sozialen Problemen zu behelligen. Von der gemeinsamen Konfirmation traute man sich jedoch nicht diese Jugendlichen auszuschließen, oder es mag sein, dass kein Pfarrer in der Gemeinde Lust zu einem weiteren Konfirmationsgottesdienst hatte.


Aus diesem Abschweif ist erkennbar, was für eine lange Tradition dieses Ausgrenzen, Diskriminieren und letztlich Unterdrücken im deutschen Bildungsbürgertum besitzt. Allein die Merkmale, an denen die Ausgrenzung ansetzt verändert sich mit der Zeit. Vor zehn Jahren gehörte es noch zur Allgemeinbildung, dass der Unterschied zu den Unberührbaren in einem Flachbildschirmfernseher an der Wand bestünde, wo morgens bis in die Nacht die fragwürdigen Programme von RTL, SAT 1 und anderer Privatsender laufen.


Mit der Corona-Pandemie änderten sich die Merkmale wiederum. Nun reichte es nicht aus, den Fernsehkonsum zu brandmarken, weil einerseits viele Bürger in der häuslichen Quarantäne nichts anderes als die „Glotze“ zur Ablenkung hatten, nämlich besagter Flachbildschirmfernseher, der die „Braunsche Röhre“ verdrängt hatte und viele sich „rein wissenschaftshalber“ die Krawallprogramme der Privaten anschauten. So kam dann mit dem schwedischen Shooting-Star Greta Thunberg für die „Linksliberalen und Öken samt sämtlicher Sekten“ der propagandistische Ausweg. Mit einem Mal war es der Fleischverzehr der Unterschicht und dadurch der hohe Wasserverbrauch, da Pflanzen ja bekanntlich nur Kohlenstoffdioxid zum Wachsen brauchen, welches degegen durch dieses tierische Ernährungsverhalten der Unterschicht den Klimawandel beschleunigt. Es begann die Hochkonjunktur der ökotrophologischen Sektierer, Esoteriker und eben dieser politischen Strömung, die endlich ein „Kampfziel“ hatte. Selbstverständlich muss umgehend alles getan werden um die Welt zu retten. Dabei leisten dann Tiertheologen wertvolle geistliche Unterstützung. Es bleibt aber zu befürchten, wenn sich diese Mode beginnt tot zu laufen, jemand die Pflanzenseele entdeckt und damit anhand einer „Floraltheologie“ auch ein neues Kriterium der Abgrenzung und Stimatisierung von Menschen aufgegriffen wird, um sich selbst als „Bestmensch“ vom Pöbel abzuheben. Dabei spielt der Gedanke der Selbsterlösung eine große Rolle. Erste Ansätze zur Propaganda zum Verzehr von Insektenfood, die von den gelenkten Medien hymnisch gepriesen wurden, lösten bereits bei der Tierschutzvereinigung PETA Deutschland e.V. größte Bedenken aus, weil auch Insekten, so die Organisation Gefühle hätten. An Ende bleibt eben dann nur "soylent green", welches ja in einem amerikanischen Spielfilm aus dem Jahre 1973 umfassend gewürdigt wurde und im Falle von Lieferkettenproblemen sogar zu Volksaufständen führte. Das würde erklären, warum der Bundeskanzler zögerte sämtliche Leopard-Panzer in die Ukraine zu schaffen. Man weiß ja nie. Nebenbei erinnere ich mich auch an die Kampagne der Politik zum Insektenschutz in der abgelaufenen Legislaturperiode.

Ganz abgesehen von der Tatsache, dass gerade im neuen Testament die Art der Ernährung deshalb eine so große Rolle spielt, weil die Knebelung der damaligen jüdischen Gemeinden durch rigide Speisevorschriften katastrophale Ausmaße annahm. Der Apostel Paulus sah sich dadurch sogar genötigt in seinen Briefen die Ermahnung zur Toleranz und Offenheit für unterschiedliche Ernährungweisen anzumahnen. Wer „als Stellvertreter Gottes“ auf Erden, wie es ein Tiertheologe formulierte, sich anmaßt Essensvorschriften zu erlassen, sich dazu versteigt, dass ein Christ nur ein Vegetarier sein kann, der betreibt nichts anderes als Häresie. Das sei den evangelischen Landeskirchen ins Gebetbuch geschrieben, auch wenn sie dadurch vielleicht einige Steuerzahler verlieren könnten, was ja die Hauptsorge in der evangelischen Kirche ist. Sehr beliebt ist es auch den „hohen Wasserverbrauch“ zu bemühen, um seinen missionarischen Pflichten vollständig nachzukommen. Die eifrigsten Wasserfreunde haben deshalb mit dem Wassersparen im eignen Vorgarten bereits begonnen und bemühen sich dies auf das gesamte Grundstück auszudehnen. Da gibt es keinen Tropfen Wasser der mehr durch Versickern im Untergrund nutzlos verschwindet. Dank stabiler Teichfolien werden in den buddhistischen Steingärten, Kalkstein- oder Baggerkies ausgestreut. Mit ein paar netten Urnen auf Söllern oder einer Gipsfigur, wie sie vor einhundertdreißig Jahren die bürgerlichen Wohnzimmer zierten, wird nun das Wasser in die Kanalisation abgeleitet. Die ist aber aus Kostengründen meist nur mit einem Abwasserkanal versehen, so dass die qualitativ hochwertigen Niederschlagswässer im Klärwerk helfen die Wassersparsamkeit des ordentlichen Bürgers in seinen Haushalten zu kompensieren. Dass nämlich wegen der umweltbewussten Bundesbürger viel zu wenig Wasser durch den Kanal fließt und daher die Wasserwerke mit Trinkwasserzusatz den Kanal spülen müssen, weil sonst die Gefahr der Ablagerung und Verfestigung von Sedimenten zur Verstopfung führt – das ist eine von den Medien unterdrückte Wahrheit.


Das heißt, diese Diskussion über die Ausgestaltung einer Landwirtschaft berührt nicht nur den innersten Lebensbereich der Menschen, bis hin zu seiner religiösen oder anderen philosophischen Überzeugung. Es gilt also diesen kompletten ideologischen Ballast abzuwerfen um eine gesellschaftliche Balance zur Sicherstellung der vielfältigsten Ernährungsweisen zu erreichen. Eine bedarfsdeckende Volkswirtschaft kann dieses sehr wohl leisten, ohne dass man bestimmte Lebensmittel zu unbezahlbaren Luxusgütern stilisiert, damit das dumme Volk zu seinem Ernährungsglück mit Kakerlakenmus gezwungen wird. Hier zeigt sich wieder der permanente Unterdrückungsmechanismus einer vor Dekadenz zerfallenden Bürgerschicht, die sich noch selbst retten will auf Kosten der anderen.

Wenn wir uns der Rohstoffwirtschaft zuwenden, so hatten wir ja bereits im ersten Teil anhand der Montanlagerstätten die Frage der Vorräte und der Lebensdauer besprochen.

Priorität muss daher der Wiederverwertung eingeräumt werden.

In der Lagerstättenkunde ist zu unterscheiden zwischen einem Fundort, einem Vorkommen und einer Lagerstätte. Der Fundort ist in der Regel nur eine Stelle, an der man ein bestimmtes Mineral, einen Rohstoff nachgewiesen hat. Die Ursachen können ganz vielfältiger Art sein. So gibt es seltene „Minerale“, die manche als Meteorite, Lavabrocken, oder gar als einen Erzausbiss über Tage ansehen. Die genauere Untersuchung zeigt sehr schnell, dass es sich um Reste eines längst vergessenen Hüttenbetriebes handelt und an der Stelle sich die Schlackenhalde befand. Gerade Heimatkundler haben ihre Freude an solchen Funden, können sie doch wertvolle Informationen zu mittelalterlichen oder noch älteren Hüttenstätten liefern. In der Tat kann es sich auch um echte Minerale handeln, die dort gar nicht zu erwarten wären. Groß ist dann die Freude über diese Entdeckung. Ernüchternder die Bilanz, wenn sich herausstellt, dass es sich um ein Kartiergebiet einer Universität handelt. So entsorgen gern Göttinger Geologen ihre Sammlungsbestände in dem Kartiergebiet der Clausthaler Geologen und umgekehrt. Für den Studenten, der dort durch das Gelände trabt ein Reinfall, für den Bewertenden ein Zeichen dafür, dass der betreffende studiosus tatsächlich im Gelände war und nicht einfach die Unterlagen eines älteren Semesters abgekupfert hat.


Das Vorkommen jedoch ist viel mehr im öffentlichen Interesse. Kein Sommer, in dem die Lokalpresse nicht laut trompetet, dass man bei Bad Harzburg eine reiche Nickellagerstätte erforschte und nun ganz schnell dort ein richtiger Bergbau wieder im Harz einsetzen würde, der viele Arbeitsplätze schafft. Prompt finden Protestversammlungen und Mahnwachen bei den Grünen statt und Experten, wie der leidige Fledermausforscher F.K., der auch Geologie studierte, gibt ungefragt seinen Senf dazu. Ein Sturm im Wasserglas. Der Harzburger Gabbro, besser als Norit bezeichnet, enthält in der Tat Nickelminerale. Es gibt so eine Perlenschnur von Nickelkonzentrationen im Nordharz, wo auch an anderer Stelle Versuchsbergbau betrieben wurde. Es reicht leider gar nicht für einen Bergbaubetrieb, weil das Vorkommen viel zu klein ist. Deshalb ist doch eine Lagerstätte von echtem Schrot und Korn, wo der Herr Schimmelkopp sich austoben kann, zu bevorzugen.


Nun besitzen Vorkommen auch ihre Vorzüge. Durch sie fließen Oberflächenwässer und ständig gehen Metallionen in Lösung, aber in einer sehr geringen Konzentration. Die Älteren kennen noch die Zustände der Bäche und Flüsse, als die Waschmittel noch bestimmte waschaktive Substanzen (Detergentien) enthielten, die biologisch nicht abbaubar waren. Es bilden sich an Strudeln, Wasserfällen beständig Schaumkronen ohne Clementine, die gerade anderweitig an einer Waschmaschine herumschraubte. Darum protestieren viele Wanderer und Umweltschützer, wenn sie an solchen Stellen heute dicke Schaumteppiche finden, die noch Industrieabfälle von schmutzigbrauner Farbe eigeschlossen haben. Gemach, wer das Seifenkraut (Saponaria officinalis) kennt, der weiß, dass es auch als Waschmittel verwendet wurde. So entstehen auch in biologisch aktiven Gewässern Schaumkronen, weil an den Orten, wo das Wasser belüftet wird sich diese waschaktiven Substanzen zu einem Schaum agglomerieren und die Blasen in ihren „Zwickeln“ damit auch feste Stoffe einschließen können. In der Erzaufbereitung macht man sich diesen Effekt zunutze und wendet das Verfahren der „Flotation“ zum Beispiel zur Gewinnung von Nickel-, Molybdän- oder Chromerzkonzentraten an. In der Natur werden übrigens nicht nur natürliche „Schmutzpartikel“ vom Schaum eingeschlossen, sondern auch Eisenoxid- oder Manganoxidpartikel. In der Regel finden sich dann in ruhigeren Gewässerzonen braune bis schwarze Schlämme an. Diese Schlämme haben es in sich. Denn unter geeigneten geochemischen Bedingungen sind hier ganz bestimmte Bakterienstämme am arbeiten, die aus den im Wasser gelösten Metallionen durch Oxidation die gelösten Bestandteile in eine feste gelartige Form bringen. Trocknen diese dann aus, so ergeben sich kompakte sedimentäre Erzbildungen. Früher nannte man diese festen Sedimente „Raseneisenerze“. Sie begründeten im Westmünsterland, in Oost-Gelderland und im Bereich des Höhenzuges bei Georgsmarienhütte eine frühe Hütten- und Gießereitätigkeit. Ein weiteres Beispiel sind Manganvorkommen im Oberharz,  die nie weiter erschlossen wurden, weil sich die Mächtigkeit dieser meist leicht zerbröselnden Sedimente völlig unterschiedlich sind und keiner lagerstättentypischen Regel folgten. Der Bergbau, welcher darauf noch vor 100 Jahren betrieben wurde, kam niemals über ein Probestadium hinaus. Aus gutem Grund. Im nebenstehenden Bild sehen wir an der Stollenwand glänzende Stalagmiten von brauner Grundfarbe mit einem ockerfarbenen Überzug. Die Entstehung der Stalagmiten verdanken es mehreren Bakterienstämmen. Es sind: Gallionella ferruginea, Leptothrix ochracea und Clamydo monas (Einzeller) nachgewiesen wurden. Durch bestimmte geochemische Bedingungen werden die im  Wasser gelösten Eisen- und Manganionen mit Hilfe der Bakterien oxidiert und fallen dann als Hydroxid-Niederschläge in Gelform aus. Wenn das Wasser verdunstet und eine Verdichtung stattfindet, können sich so durchaus feste Anreicherungen bilden, die damals zu der Annahme eines möglichen ertragreichen Bergbaus führten. Nun besteht an den beiden Metallen kein Mangel. Der traditionelle Eisen- und Manganerzbergbau im Harz, der zeitweise größere Bedeutung besaß, weil diese Erze nach den Prinzipien der Lagerstättenkunde gebildet wurden und auch ein entsprechendes Alter aufwiesen, kam dennoch aus wirtschaftlichen Gründen zum Erliegen. Aber die im Bild gezeigten Stalagmiten besitzen eine schnellere Wachstumsgeschwindigkeit und sind interessant im Hinblick auf andere Metalle und Elemente, die sehr selten und deshalb wirtschaftlich in der Gewinnung sein könnten. Hier findet die Forschung ein reiches Betätigungsfeld.


Als 1988 der Erzabbau im Rammelsberg endete, so gab es auch ein Forschungsprojekt über eine spezielle Bakterienart „Thiobacillus ferrooxidans“, welche für die Ablagerungen von Kupfersalzen z.B. im Roederstollen verantwortlich sind. Dieses Forschungsvorhaben verstaubt mittlerweile in irgendwelchen Schubladen gewisser Behörden. Der Grund – es lohnte sich keinesfalls bei dem Rohstoffüberangebot in dieses Gebiet weiterhin zu investieren. Dennoch haben einige Universitäten sich nicht davon abhalten lassen, diese Verfahren auch für andere Elemente, die weitaus seltener in der Natur vorkommen zu modifizieren. Tatsächlich gibt es dazu schon beachtliche Ergebnisse. Die Vorteile liegen auf der Hand. Nicht nur Lagerstätten können zur Rohstoffgewinnung eingesetzt werden, sondern auch Vorkommen und bestimmte Mineralformationen, wo das gesuchte Element in geringer Konzentration vorliegt. Das ist aber nur ein Gleis zur Rohstoffsparsamkeit, das zweite noch wichtigere Gleis ist die Wiedergewinnung solcher Elemente aus den Abfällen. In der DDR wurden vor der Wende auch mikrobielle Untersuchungen durchgeführt, die sich auf die Wiedergewinnung ganz bestimmter organischer Verbindungen, die ökologisch sehr schädlich sind, bezogen. Im Zuge der Deindustrialisierung sind aber viele Patente unter die Räder des Reißwolfs geraten. Einen Eindruck konnte der Autor bei der Paton GmbH in Ilmenau erlangen, wo er Mitglied des ehemaligen Erfinderclubs war.


Das führt also zu der für die Zukunft immer wichtiger werdenden Rohstoffquelle: Gewinnung durch Recycling. Es sei eine kurze Erläuterung an dieser Stelle eingeschoben.

Man unterscheidet im Hüttenwesen zwischen der Pyro- und der Hydrometallurgie. Der Hochofen, wie er abgebildet ist, kann als ein echter Vertreter der Pyrometallurgie angesehen werden. Zur Metallgewinnung wird eine hohe Temperatur benötigt. Es gibt für die Zinkgewinnung ein pyrometallurgisches Verfahren und ein elektrochemisches Verfahren. Beide Verfahren werden je nach Industriestandort genutzt. Das Recycling durch biochemische Verfahren, wie es soeben beschrieben wurde, fällt in den Bereich der Hydrometallurgie. Fällt als Produkt eine chemische Verbindung an, so kann es dann noch notwendig sein durch ein pyrometallurgisches Verfahren an das reine Metall wieder zu gelangen. In jedem Falle ist es für eine bedarfsdeckende Volkswirtschaft von Vorteil, wenn durch Recycling der primäre Rohstoffverbrauch wirksam gesenkt wird. Dieses Forschungsgebiet muss in jedem Falle extrem vorangetrieben werden, da die Entwicklung solcher Prozesse einen langen Zeitraum benötigen. Seit 1988 ist viel Zeit vergangen, ohne dass eine merkbare Veränderung erfolgte. Das ist das Übel des Neoliberalismus, weil er fortschrittsfeindlich ist und nur der Maximierung von Profiten durch bestehende Prozesse dient. Denn Forschung & Entwicklung kostet viel Geld, was den Profit der „Macher“ ja vermindert. Das ist also für den gestandenen Neoliberalen „Teufelszeug“. So ist das Denken im „Sinn“ und des „Hüter“s, den Hohepriestern einer marktradikalen Gesellschaft.


Die bisherige Zweitverwertung von Kunststoffen ist ein viel komplizierterer Prozess. Die einfachste Lösung ist das Einschmelzen der Kunststoffe gleicher Art im Extruder, wenn sie hinreichend gut sortiert sind. Flotation und Elektrostatik-Scheidung liefern gute Ergebnisse, doch die Farbpigmente mischen sich zu einem undefinierbaren grau-grün-schwarz, welches in etwa der Lieblingsfarbe des Ehemannes bei der psychologischen Partnerberatung in einer der ersten Satiresendungen von Loriot (Vicco von Bülow) eingehend diskutiert wurde. Eine andere Möglichkeit ist das Verpressen von Kunststoffgranulat aus den Abfällen unter hohem Druck und Temperatur zu Platten. Diese können dann vielfältig eingesetzt werden. Der letzte Schrei ist die Umarbeitung von Verpackungsmaterialien zu modischen Accessoirs und Kleidungsstücken, was das nebenstehende Bild zeigt.


Wer sich von den Älteren etwas Zeit nimmt und eine halbe Stunde darüber nachdenkt, wie sein Lebensstandard in den späten Siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts aussah und ihn vergleicht mit dem heutigen, der wird feststellen, dass einzig und allein der PC, das Handy und eine Vielzahl von Radio- und Fernsehprogrammen den Unterschied im Wohlstand über eine Zeitspanne von fast 50 Jahren ausmachen. Zu dieser Analyse sind allerdings nur Bürger berufen, die jene Zeit miterlebt haben. Das führt zu einer sehr eigentümlichen Schlussfolgerung:


Zu der Innovation, auf Deutsch der gesellschaftliche und wissenschaftliche Fortschritt genannt, haben nur elektronische Geräte beigetragen, deren Grundprinzip vor 50 Jahren allen Fachleuten bekannt war und die nur in ihrer Anwendungstechnik zu einem Massenprodukt weiter entwickelt wurden. Das nenne ich eine magere Bilanz. Wie konnte das geschehen?


Solange noch restriktive Vorgaben seitens der Bundesregierung bestanden, etwa in Form des Jahrhundertvertrages für die Kohle und Stahl, waren Wissenschaft und Forschung eingebettet in die Unternehmensstruktur. Der hohe Preis und der gesetzliche Zwang deutsche Steinkohle für die Roheisengewinnung einzusetzen führte zu einer Weiterentwicklung der Hochofentechnologie, die statt 600 kg Koks pro Tonne Roheisen nur noch 300 kg Koks zur Produktion einer Tonne Roheisen benötigte. Dies ist nur ein Beispiel, wo Unternehmen in die Forschung investierten. Ziel war es, die Produkte möglichst billig herzustellen und zu einem guten Preis zu verkaufen. Nur hatten die Bundesbürger ihre Rechnung ohne ihre Götzen gemacht, einer fatalen Troika, oder besser gesagt ohne die Erinnyen, von denen eine Margaret Thatcher hieß. Friedman Vater & Sohn in seligem Andenken an den ollen Hayek, zusammen mit dem Handelsvertreter für Deutschland, einem gewissen Ralf Dahrendorf, ein notorischer FDP-Fanatiker, der dem Neoliberalismus treu ergeben war. Diese Unheilskoalition, die zunächst durch den „chilenischen Maidan“ den demokratischen Präsidenten Allende beseitigen half, damit sie zusammen mit einer Militärjunta ihre neurotischen Wahnideen von einer Marktherrschaft in Ruhe ausprobieren konnten. Selbstverständlich waren die Kupferlagerstätten in der Wüste Atacama gratis den USA zur Verfügung zu stellen, da diese als Weltmacht das Recht besitzen unter dem Motto „America first“ alles zu requirieren, was einem Herrenmenschen gebührt. Das kannte man in Deutschland schon, aber es klappte leider nicht so gut. Nun, die guten Kontakte zur „Colonia dignidad“, wo bevorzugt CSU-Politiker in trautem Reigen mit der Militärjunta sich von ihrem anstrengenden Tagesgeschäft entspannen und voneinander lernen konnten, verschafften ihnen auch Zugang zu dem chilenischen Wirtschaftsmodell. So gelangten nach und nach, auch durch die spätere Freundschaft eines Herrn Helmut Kohl mit der Rachegöttin Margaret Thatcher, Strategien in die BRD, welche zu Beginn der Achtziger Jahre eine völlige Veränderung der Gesellschaft bewirken sollte.


Die Vorstände vieler Unternehmen hatten eine weitere Steigerung des Profits in Aussicht genommen. Wie unser Herr Schimmelkopp wollten sie die Gewinne in ungeahnte Höhen treiben und begannen zweigleisig zu fahren. Die eine Schiene führte direkt in die Finanzwirtschaft. Sie entdeckten, dass durch Verkauf und Aufkauf anderer Unternehmen Aktienkurse beliebig manipulierbar wurden. Die andere Schiene begann im Ausweiden und Verwerten der Substanz. Ganz im Prinzip einer Tierkörperbeseitigungsanlage wurden zunächst die Massenarbeitsplätze beseitigt, Forschungs- und Entwicklungsabteilungen geschlossen und notwendiges technisches Wissen durch Firmenübernahmen eingeheimst. Die so aus den Arbeitsplatzleichen ausgeschmolzenen Fette flossen direkt in Neubauprojekte, die fernab in sogenannten Schwellenländern als deutsche Technologie fröhliche Urständ feierten. Die Eisen- und Stahlerzeuger schossen dabei den Vogel ab. Kaum eine Ausgabe der Zeitschrift "Stahl & Eisen", in der nicht über den Neubau eines Stahlwerkes außerhalb von Deutschland berichtet wurde. Wohl wissend, dass ihnen bald die deutsche Kohle unwichtig würde, weil der Jahrhundertvertrag auslief, dafür billige Importkohle zur Verfügung stünde, aber im Gegenzug Produktionsschranken seitens der EU nahten, schufen sie durch Neubau integrierter Stahlwerke sich eine Konkurrenz, die ihnen einige Jahre später nur schaden würde. Wie der Herr Schimmelkopp dachten sie nur an ihre Zeitverträge und durch überbordende Gewinne trieben sie ihre Erfolgsprämien und Gehälter in schwindelnde Höhen. Ein Facharbeiter eines solchen Konzerns verdient in einem Jahr soviel wie ein Vorstandmitglied dieses Konzerns an einem Tag. Vor Steuern versteht sich. Damit ja kein Sozialneid aufkommt, muss der Leser daran denken, wie anstrengend Golfpartien mit Geschäftskunden sind und die ständigen Arbeitsessen auf den Magen und die Verdauung schlagen. So ein armes Wesen, das die Losung „Nie schlechter“ in die Wiege gelegt bekam, das soll nur mit ein paar Euro abgespeist werden? Die BRD ist durch das Wohlfahrtsgebot einfach daran gebunden jeden mitzunehmen. Auch die FDP verkündet, dass deutsche Sozialpolitik für jeden Bedürftigen gedacht ist. Wer ist also so kaltherzig einen geschassten Vorstandsvorsitzenden wie Hans-Joachim Selenz ohne soziale Absicherung in die Rübenprärie des Städtedreiecks Salzgitter-Peine-Ilsede zu schicken?


Diese exquisite Form der industriellen Forschung und Entwicklung konnte sich ein Staat leisten, der meinte, dass man eben als Dienstleister sich alles zusammenkaufen müsse. So auch das „know how“ aus anderen Ländern. Dass am Ende dann aber eine Konzentration nur weniger Branchenriesen entsteht, wurde der dämlichen Wählerschaft dezent verschwiegen. Der Siegeszug des Personalcomputers und zum Hosentaschen-PC aufgemotzten Handies beruht auf dieser absoluten Ignoranz. Heute wird jämmerlich beklagt, dass in der Informationstechnologie, besonders im Gebiet der Software eine Hand voll Unternehmen den Markt beherrschen. Wie konnte das geschehen?


Mit dem Siegeszug des Transistors, der in den meisten elektronischen Schaltungen die Elektronenröhre verdrängte, gab es eine Richtung in der Elektronik, die zuvor eher ein Schattendasein geführt hatte: die Digitalelektronik. Zugegeben, jeder Computer beruht auf den Prinzipien der Digitalelektronik, weil sich der Analogrechner nicht durchsetzen konnte.


Digitale Elektronik beruht auf zwei Signalzuständen: „low“ und „high“. Durch Verknüpfung verschiedener logischer Schaltungen erhält man am Ende den PC, wie er heute überall in Gebrauch ist. Dazu sind Millionen von Transistoren notwendig, die sich in integrierten Schaltungen befinden. Die eigentliche zweite Revolution in der Elektronik ist die integrierte Schaltung, welche diese Vielzahl von Halbleitern auf kleinstem Raum aufnimmt. Dennoch bedeutet „digital“ nicht anderes als einen Signalpegel der entweder „low“ oder „high“ ist. Wenn also geistige Winderhitzer ständig von „digitalem“ Leben, „digitalem“ Unterricht oder der Digitalisierung Deutschlands schwafeln, so zeigen sie lediglich ihr peinliches Unwissen und sollten in diesen Fragen sich eine intelligentere Wortwahl zulegen, falls das nicht klappt, dann einfach selbige zu halten.


Die analoge Elektronik besitzt ihre Domäne in der klassischen Mess- und Regeltechnik, der Audio- und Fernsehtechnik. Die Problemlösungen durch analoge Elektronik sind oft verblüffend einfach und sehr umweltfreundlich in einem speziellen Sinne. Betrachten wir nämlich eine harmonische Schwingung, so finden wir eine Sinuskurve, die keine Oberwellen enthält. In der Digitalelektronik jedoch gibt es bestenfalls nur saubere Rechtecksignale. Diese besitzen, wie man anhand der Fourier-Reihen zeigen kann, unendlich viele Oberwellen. Dadurch findet eine Verseuchung des gesamten Hochfrequenzspektrums statt. Die heute gebräuchlichen Schalt-Netzteile (Tackernetzteile) können über weite Entfernungen bis zu 300 m stören. Der britische Auslandsgeheimdienst beschwert sich, dass sie im Bereich der Funkaufklärung Probleme haben schwache Stationen zu identifizieren, weil das Störspektrum exponentiell zunahm. Das bedeutet, dass gerade für die Nachrichtenübermittlung immer größere Sendeleistungen erforderlich sind, um sich durch den Störnebel zu kämpfen. Das bedeutet mehr elektrische Energie in Hochfrequenzenergie zu verwandeln. Es ist eine Spirale. Doch das ist nur ein Punkt der Nachteile durch die Digitalelektronik.


Abgesehen von der durch Schmierung öffentlich-rechtlicher Rundfunkintendanten durch die Elektronikindustrie besitzt der „digitale“ Rundfunk gegenüber der herkömmlichen Ausstrahlung erhebliche Nachteile. Ein echter Fortschritt in der Audiotechnik allerdings war die Verbesserung der Analog-Digital-Wandler bzw. Digital-Analog-Wandler. So gelingen heute mit wenig Aufwand hochwertige Audio – Aufnahmen, die sich ausgezeichnet bearbeiten lassen im Vergleich zu dem Schneiden von Ton- und Videobändern. Gleiches gilt für die Kameratechnik. In diesem Feld ist tatsächlich ein echter Fortschritt geschehen.


Doch worauf ist in einer bedarfsdeckenden Volkswirtschaft zu achten, wenn es um elektronische Geräte geht? Im Bereich der Computertechnik hatten wir ja festgestellt, dass es sich um extrem miniaturisierte Schaltungen handelt. Was nicht in einer intergrierten Schaltung in seinem Gehäuse vergossen ist, das findet sich auf den Platinen als sogenannte SMD-Bauteile wieder. Diese winzigen elektronischen Komponenten lassen sich nur unter der Lupe begutachten und salopp ausgedrückt mit einer glühenden Stecknadel verlöten. Hier stellt sich also die Frage, ob diese Bauteile recyclebar sind?


Wenn aber das geforderte Recycling eingehalten werden soll, so sind die Bauteile in einem bewährtem Format auf den Platinen anzuordnen, das es gestattet sie zur Wiederverwendung auszulöten. Die extrem miniaturisierten Platinen aus PC, Handy und ähnlichen Geräten sind so nicht recyclebar. Sie müssen zerkleinert werden und durch Magnetscheidung und Schwimm-Sink Verfahren in eine buntmetallhaltige Fraktion geschieden werden, die am Ende bestenfalls wieder einige Metalle zurückgewinnen lässt.


Wollen wir aber eine lange Lebensdauer eines elektronischen Gerätes erreichen, so muss es reparierbar sein. Das erfordert eine Mindestgröße der elektronischen Bauteile, es erfordert umfangreiches Wissen und handwerkliches Können. Der Rundfunk- und Fernsehtechniker ist ein ausgestorbener Beruf – sehr zu Unrecht.Das bedeutet also, dass durch die notwendige Miniaturisierung bei PC, Handy & Co die Lebensdauer verlängert werden muss, um dadurch die schlechte Reparierbarkeit zu kompensieren.


Anstatt also Elektroschrott nach Afrika zu schicken, wo Kinder ihn auf Müllhalden verbrennen und versuchen noch etwas wertvolles herauszuklauben, damit ihre Gesundheit ruinieren und nichts lernen, wäre es sinnvoll durch Ausbildung elektronisches Fachwissen zu vermitteln, handwerkliche Können zu erwerben und einen wichtigen Beitrag zur Schonung unserer Rohstoffe zu leisten. Viele alltäglichen Probleme ließen sich auch durch analogelektronische Schaltungen lösen. Das setzt aber entsprechendes Wissen voraus, welches die Schulen vermitteln müssen.


Zu diesem Aufgabenfeld gehört auch die Wiederverwertung ausgemusterter Computer.

Die meisten Anwendungen des PC erfordern keine Spitzenmodule, sondern durch Wahl des geeigneten Betriebssystems lassen sich komplette Büroabläufe bis hin zu grafischen und audiovisuellen Arbeiten erledigen. Dieser Punkt wird natürlich öffentlich verschwiegen, denn die Marktmacht eines gewissen Konzerns will dies mit allen Mitteln verhindern. Es gibt aber freie Betriebssysteme, von denen Linux mit seinen Varianten die Freiheit dem Anwender überlässt, wie er seine Rechnerumgebung genau an seine Bedürfnisse anpassen kann. So können auf diese Art und Weise statt einer nach dem Schrottschussprinzip angelegte und mit einem gigantischem Umfang teils lediglich mit nicht notwendige Schnickschnack versehene teure Software durch flexible "opensource"-Lösungen ersetzt werden. Die notwendige Anpassungsarbeit für den einzelnen Kunden hingegen wäre dann durch Fachleute zu leisten, die keine hochbezahlten IT-ler aus irgendwelchen dubiosen „startups“ sein müssten, sondern solide Handwerker der elektronischen Datenverarbeitung. Sehr wichtig ist stets die ausreichende Allgemeinbildung der Bevölkerung. Wer überhaupt kein Fachwissen besitzt, ja im Bekanntenkreis noch mit seinem Unwissen kokettiert, der muss halt für seine Dämlichkeit zahlen. Denn Fachwissen schützt vor Betrug. Dieses Offizialdelikt ist allerdings die Triebkraft eines jeden „guten“ Kaufmanns und gehört zur DNA des Neoliberalismus, welcher in der BRD zur „sozialen Marktwirtschaft“ umgewertet wurde.


In jedem Fall ist ein zu lösendes Problem auf dem elektronischen Gebiet stets von seiner Fragestellung an auf möglichst einfache, rohstoffarme und milieufreundliche Lösung zu untersuchen. Die Digitaltechnik erledigt viele Probleme mit einem ungeheuren Aufwand elektronischer Schaltungstechnik, die hochintegriert aber dafür äußerst billig und in Großserien gefertigt werden kann. Man erkauft sich damit eine Scheinsicherheit. Der Ausfall eines „Bits“ bei der Datenübertragung kann bereits zur Unbrauchbarkeit führen. Alterungsprobleme der elektronischen Platinen, nach dem Bleiverbot für elektronische Lote treten nach gewissen Zeiträumen Umkristallisation der auf eine niedrige eutektische Temperatur getrimmten Lote auf, welche die Schaltung zerstören. Reparierbarkeit heißt dann nur „Wegschmeißen“. Dieser Zweig in der bedarfsdeckenden Volkswirtschaft hat dort keinen Platz, wenn diese stumpfsinnige binäre Denkungsart in einer Rohstoff- und geistigen Ressourcenverschwendung mündet. Analoge Elektronik setzt gute Grundlagen in der Physik voraus. Jene Wissenschaft wird aber gern als kompliziert dargestellt wie die Mathematik, was nur ein fadenscheinige Rechtfertigung für geistige Faulheit ist. Aus dieser Sicht ist ein Ausspruch des ehemaligen Gazprom-Bundeskanzler, der Parvenue aus Bexten: „Es gibt kein Recht auf Faulheit in unserer Gesellschaft“, durch einen Zusatz zu ergänzen. Es muss für Alle, ob Politiker, Wissenschaftler, Koofmich oder Bürger heißen: „Es gibt kein Recht auf geistige Faulheit in unserer Gesellschaft“.


Es dürfte sehr interessant werden, wenn sich diese Mentalität durchsetzen würde. Entgegen der Absicht des ehemaligen Bundeskanzlers sein Volk zu demütigen und den von ihm zusammen mit den B90'/Grüne geschaffenen Niedriglohnsektor inclusive Agenda2010 als Kollektivstrafe einzuführen, um damit sein persönliches Selbstwertgefühl durch Liebedienerei bei den herrschenden  Oligarchen zu steigern,  würde geistige Regsamkeit zu nichts weniger als diese übersättigte und gelähmte Gesellschaft den Startschuss zur nötigen Systemumwälzung abgeben.